Rettigheim
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Jeden Mittwoch um 19.30 Uhr Singstunde im Bürgersaal, Gemeindezentrum St. Nikolaus Rettigheim
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Sonntag, 21. Mai 2023 Beginn: 15:00 Uhr |
Kaffee im Takt Bürgersaal, Gemeindezentrum St. Nikolaus |
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Da Capo Rettigheim präsentiert:
Kaffee im Takt – Musikalischer Nachmittagskaffee am Sonntag, den 21. Mai 2023
Wir bieten Leckerbissen für Ohr und Gaumen: Kaffee und Kuchen oder etwas Herzhaftes, garniert mit Liedern des Frauenchors. Von Cherubini bis Joe Cocker, von Jacques Offenbach bis Elvis und von Reinhard Mey bis Aretha Franklin reicht das Programm.
Musikalische Leitung: Bernhard Reiß.
Beginn:
15.00 Uhr; Ort: Bürgersaal, Gemeindezentrum Rettigheim; Eintritt
frei – Spenden
willkommen.
Alle, die sich gerne etwas gönnen – ob
musikalisch oder kulinarisch, sind herzlich eingeladen.
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Rückblick:
Abwechslungsreiches Konzert mit Werken aus vier Jahrhunderten
Frauenchor
„Da Capo“ singt zugunsten der Ukraine – Bernhard
Reiß Solist an der Orgel
Rettigheim – rka (26. Juni 2022): 17 Frauen aus Rettigheim und Umgebung, die mit ausdrucksstarken Stimmen seit einigen Jahren gemeinsam als Chorgemeinschaft singen, das ist das kleine, aber feine Frauenensemble „Da Capo“. Unter der Leitung von Dirigent Bernhard Reiß hatte man zu einem gut besuchten Benefizkonzert zugunsten der Ukraine in die Pfarrkirche St. Nikolaus eingeladen. Es war ein vielseitiges Programm, das über vier Jahrhunderte von der Zeit des Barock über die Klassik, Romantik bis in die Moderne reichte. Der Wechsel vom Chor zur Soloorgel gab den Sängerinnen immer wieder Phasen des Durchatmens und Innehaltens. Die Auftritte von „Da Capo“ gliederten sich in drei Abschnitte, einer Messe aus der Zeit der Romantik, durchdrungen von Gefühlstiefe und Innigkeit. Bewusst widmete sich der Frauenchor im zweiten Teil einigen Komponistinnen aus der Spätromantik, des Impressionismus und der Neuzeit. Der abschließende dritte, musikalische Block umfasste Spirituals, Gospels und Chorwerke mit Folk-Elementen.
Welch ein wundervoller Konzertabend, aus dem sich jeder Besucher zufrieden auf den Heimweg machte, so könnte man rückblickend hinzufügen. Denn was „Da Capo“ in der Pfarrkirche St. Nikolaus bot, war ein mitreißendes und gleichzeitig berührendes Konzert für Herz, Seele und Körper. Ja, der Frauenchor „Da Capo“ besticht durch mehrere Vorzüge: Er präsentiert sich mit einem eigenen, unverwechselbaren Klang, verfügt über ein abwechslungsreiches Repertoire und überzeugt durch seine ansteckende Energie. Großartige Einzelstimmen, eine vielseitige Auswahl der Stücke und die besondere Liebe zur Musik aus vielen Jahrhunderten machen die fünfundsiebzig Minuten mit „Da Capo“ zu einem Hörerlebnis.
Die Ouvertüre B-Dur von Isfrid Kayser, mit der Bernhard Reiß als Solist auf der Orgel das Kirchenkonzert majestätisch eröffnete, ist ein klangtypisches Beispiel aus dem reichen Bestand des barocken, musikalischen Erbes oberschwäbischer Klöster. Dabei glänzt der Solist mit übermütiger Spielfreude und rasanten Läufen in den Manualen, während er das verstärkende Pedalspiel zur Prachtentfaltung an besonders hervorgehobenen Stellen einsetzt. Ganz in der Tradition der französischen Romantik bewegt sich die „Missa breve“ von Leo Delibes, dem einzigen bekannten Kirchenwerk für Frauenchor des Komponisten, bestehend aus fünf Teilen: Kyrie, Gloria, Sanctus, O salutaris hostia und Agnus Dei. Dieses zu Herzen gehende Kleinod der Kirchenmusik wurde von „Da Capo“ in duftiger, eleganter Stimmung, mit Leichtigkeit, aber religiöser Grundstimmung geboten.
Den zweiten Teil des Konzerts widmete man bewusst komponierenden Frauen, die im der Tat in früheren Jahrhunderten in der Musikwelt einen schweren Stand hatten. Zunächst erklang das spätromantische „Panis angelicus“ der französischen Komponistin Mélanie Hélène Bonis, das die Eucharistie in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt und durch die Schlichtheit und Innigkeit der Melodie überzeugt. „Cantate, jubilate“ und „Exultate Deo“ sind zwei Werke der Komponistin Audrey Snyder, die Schönheit, Einfachheit und Charme widerspiegeln und vom Chor mit sauberer Intonation und transparenter Stimmführung präsentiert wurden. Ein echtes Juwel ist das Chorwerk „Dona nobis pacem“ von Mary Lynn Lightfoot, das nur diese drei Worte mit der Bitte um Frieden verwendet. Dabei werden diese Worte von den einzelnen Stimmen mit solcher Sensibilität und Wärme ineinander verwoben, dass sich der Chor ganz auf die Qualität und den Reichtum des Klangs konzentrieren kann. Das Piano ist die große Stärke des Frauenchors, aber auch der dynamische Wechsel zwischen Klangpracht und Innigkeit beweist die gute Schulung.
Von der italienischen Komponistin Anna Bon di Venezia stammt die Sonata C-Dur für Orgel mit den Sätzen „Allegro“, „Andante“ und Menuetto con Variazoni“. Als Solist zeigt Bernhard Reiß hier großes stilistisches Einfühlungsvermögen, seine Interpretationen sind wohl durchdacht und atmen dennoch Leichtigkeit und Spontaneität. Die Virtuosität wird nie Selbstzweck, denn immer stehen der Ausdruck und die stilistische Ausrichtung des Werkes im Vordergrund. So erhält jeder der drei Sätze den ihm eigenen Charakter. Alles ist im Fluss, drängend, sich entfaltend im „Allegro“, bedächtig, innehaltend im „Andante“ und fast tänzerisch in den ganz unterschiedlichen Variation des „Menuetts“. Jazzharmonien auf der Orgel brachte Bernhard Reiß zum Klingen bei „Swing low“ der australischen Komponistin Rosalie Bonighton. Dieses afroamerikanische, geistliche Lied dient als Grundlage für ein improvisiertes Spiel, bei dem die bekannte Melodie immer wieder durchscheint.
„Gospelgesang muss aus dem Herzen klingen“, diese Regel macht sich „Da Capo“ im dritten Teil zu eigen und singt sich damit in die Herzen der Zuhörer. „Gospel“ heißt ja übersetzt „Frohe Botschaft“, und hier demonstriert das Ensemble, wie vielfältig diese Musik klingen kann, mal bittend, mal traurig, melancholisch, mal freudig bewegt. Und der Funke springt schnell auf die Besucher über. Der Chor bringt etwas rüber von einnehmender Leichtigkeit und der musikalischen Lebensfreude dieser Musik. Im Gepäck hat „Da Capo“ einige Gospels, die in ihrer Abfolge geschickt aneinandergereiht sind, beginnend mit dem bittenden Song „Lord, I want zu be a Christian“, der zur Nachfolge Christi aufruft. „Go down, Moses“ singt mit fetziger Melodie und heißem Rhythmus von der Sehnsucht nach Freiheit, während das Lied „Heaven is a wonderful place“ die Hoffnung auf einen Platz im Himmel ausdrückt. Die drei Gospels, mit Herz und Stimmkraft vorgetragen, sind aber weit mehr als eine froh machende Botschaft. Sie sind ein leidenschaftliches Bekenntnis zum Glauben, aber auch zum Singen selbst.
Die passenden, besinnlichen Zwischentexte sprach Gemeindereferentin Bettina Hartnagel. In den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellte sie die davidschen Psalmen, die „himmlische Melodien in der Welt erklingen lassen.“ Mit dem „Irischen Segenswunsch“ verabschiedete sich „Da Capo“ von den Konzertbesuchern, um abschließend noch gemeinsam das „Nehmt Abschied“ anzustimmen. Der Erlös des Benefizkonzerts kommt der „Nothilfe Ukraine“ zugute.
(Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rudi Kramer)
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