Rettigheim
Termine...

Jeden Mittwoch um 19.30 Uhr Singstunde im Gemeindezentrum St. Nikolaus Rettigheim

Datum

Termin

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Sonntag, 30. Juni 2024

Beginn: 15:00 Uhr

Kaffee im Takt

Bürgersaal, Gemeindezentrum St. Nikolaus



Dreikönig (6. Januar 2024)

Beginn: 18.00 Uhr

Kirchenkonzert Kürnbach

Evangelische Kirche

2. Weihnachtstag (26.Dezember 2023) 10.15 Uhr

Evangelische Kirche Malsch (Paulushaus)



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Kaffee im Takt 2023: Leckerbissen für Ohr und Gaumen


Mit dem musikalischen Nachmittagskaffee „Kaffee im Takt“ knüpfte Da Capo unter Leitung von Bernhard Reiß nach einer Corona-bedingten Pause – (fast) nahtlos an die Veranstaltungen im Jahr 2018 und 2019 an.

Nach dem zum Auftakt flott vorgetragenen „Un poquito cantas“, einem traditionellen Lied, das mit südamerikanischem Temperament die verschiedenen Facetten von „ein bisschen Singen“ aufzeigt, begrüßte unsere 1. Vorsitzende Michaele Bös das zahlreich erschienene Publikum.

Im Anschluss nahm der Frauenchor die Zuhörenden unter dem Motto „Von Liebe und Kindern...“ auf einen Ausflug in die Welt der Oper mit: Die Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach und „Schlaf, liebes Kind!“ aus Blanche de Provence“ von Luigi Cherubini wurden mit viel Gefühl vorgetragen.

Der zweite Liedblock unter dem Motto „Von Männern, Mördern und Motoren...“ war einem der bedeutendsten Liedermacher oder besser Chansonniers Deutschlands gewidmet: Reinhard Mey. Zunächst erklang der zeitlose Evergreen „Über den Wolken“, mit seinem nachdenklichen Blick auf die Welt und der Sehnsucht, alles hinter sich zu lassen und einfach abzuheben. Dann folgten das weniger bekannte „Männer im Baumarkt“, mit Meys selbstironischen Beschreibung von Männern und ihrer Heimwerkerleidenschaft und schließlich der Hit „Der Mörder ist immer der Gärtner“ mit vielen falschen Fährten in den einzelnen Strophen und einer weisen Erkenntnis als Quintessenz: „Man lernt eben täglich dazu!“.

Der letzte und längste Abschnitt des musikalischen Nachmittagskaffees – „Von Menschen und Tieren....“ – umfasste Stücke aus dem anglo-amerikanische Bereich. Ganz groß geschrieben wurde in den drei ersten Songs die Liebe: I say a little prayer“ von Burt Bacharach, ursprünglich für Dionne Warwick geschrieben, wurde in der Version von Aretha Franklin noch berühmter. Da Capo brachte diesen vom frommen Wunsch, dass eine tiefempfundene Liebe nicht unerwidert bleibt, geprägten Song übezeugend zu Gehör. Im sich anschließenden, tonrein a cappella gesungenen „Can't help falling in love“ von Elvis Presley bekennt ein hoffnunglos Verliebter, dass er sich einfach verlieben muss. You are so beautiful“, das besonders in der Version von Joe Cocker bekannt ist, wurde im dritten Stück kongenial mit dem Bette-Middler-Song „The wind beneath my wings“ kombiniert und als eine einzige Liebeserklärung gefühlvoll vorgetragen.

Und die Tiere? Der „Pink Panther“ ist zwar mit dem Vornamen „Paulchen“ als tierische Zeichentrickfigur bekannt, ursprünglich war damit aber ein einzigartiger Diamant gemeint. Von Henry Mancini als Titelmusik für den gleichnamigen Film komponiert, wurde dieses Instrumentalstück weltberühmt. Dass es auch als Chorversion sehr gut funktioniert, bewies Da Capo überzeugend – von Bernhard Reiß am Klavier souverän geführt.

Der Applaus des begeisterten Publikums wurde zuletzt noch mit einer Zugabe belohnt und die Veranstaltung mit dem Dank an alle beschlossen, ohne die solch ein Konzert nicht möglich wäre.

Nicht nur die im Vordergrund Aktiven, sondern auch die im Hintergrund Tätigen wurden erwähnt: die Helfenden beim Auf- und Abbau sowie der Bewirtung, unsere aktive Sängerin Luzia Reiß für die geschmackvolle Dekoration, die Gemeinde Mühlhausen, vor allem Frau Marschall, für die unbürokratische Unterstützung, alle Da Capo-Sängerinnen, für ihren Einsatz, ihre Begeisterung und nicht zuletzt das leckere und umfangreiche Buffet, das Publikum für sein Interesse und schließlich unser Chorleiter Bernhard Reiß, der uns in bewährter Weise bestens vorbereitet und sicher und inspirierend durch den diesjährigen „Kaffee im Takt“ geleitet hat.




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Rückblick:

Abwechslungsreiches Konzert mit Werken aus vier Jahrhunderten



Frauenchor „Da Capo“ singt zugunsten der Ukraine – Bernhard Reiß Solist an der Orgel

Rettigheim – rka (26. Juni 2022): 17 Frauen aus Rettigheim und Umgebung, die mit ausdrucksstarken Stimmen seit einigen Jahren gemeinsam als Chorgemeinschaft singen, das ist das kleine, aber feine Frauenensemble „Da Capo“. Unter der Leitung von Dirigent Bernhard Reiß hatte man zu einem gut besuchten Benefizkonzert zugunsten der Ukraine in die Pfarrkirche St. Nikolaus eingeladen. Es war ein vielseitiges Programm, das über vier Jahrhunderte von der Zeit des Barock über die Klassik, Romantik bis in die Moderne reichte. Der Wechsel vom Chor zur Soloorgel gab den Sängerinnen immer wieder Phasen des Durchatmens und Innehaltens. Die Auftritte von „Da Capo“ gliederten sich in drei Abschnitte, einer Messe aus der Zeit der Romantik, durchdrungen von Gefühlstiefe und Innigkeit. Bewusst widmete sich der Frauenchor im zweiten Teil einigen Komponistinnen aus der Spätromantik, des Impressionismus und der Neuzeit. Der abschließende dritte, musikalische Block umfasste Spirituals, Gospels und Chorwerke mit Folk-Elementen.


Welch ein wundervoller Konzertabend, aus dem sich jeder Besucher zufrieden auf den Heimweg machte, so könnte man rückblickend hinzufügen. Denn was „Da Capo“ in der Pfarrkirche St. Nikolaus bot, war ein mitreißendes und gleichzeitig berührendes Konzert für Herz, Seele und Körper. Ja, der Frauenchor „Da Capo“ besticht durch mehrere Vorzüge: Er präsentiert sich mit einem eigenen, unverwechselbaren Klang, verfügt über ein abwechslungsreiches Repertoire und überzeugt durch seine ansteckende Energie. Großartige Einzelstimmen, eine vielseitige Auswahl der Stücke und die besondere Liebe zur Musik aus vielen Jahrhunderten machen die fünfundsiebzig Minuten mit „Da Capo“ zu einem Hörerlebnis.


Die Ouvertüre B-Dur von Isfrid Kayser, mit der Bernhard Reiß als Solist auf der Orgel das Kirchenkonzert majestätisch eröffnete, ist ein klangtypisches Beispiel aus dem reichen Bestand des barocken, musikalischen Erbes oberschwäbischer Klöster. Dabei glänzt der Solist mit übermütiger Spielfreude und rasanten Läufen in den Manualen, während er das verstärkende Pedalspiel zur Prachtentfaltung an besonders hervorgehobenen Stellen einsetzt. Ganz in der Tradition der französischen Romantik bewegt sich die „Missa breve“ von Leo Delibes, dem einzigen bekannten Kirchenwerk für Frauenchor des Komponisten, bestehend aus fünf Teilen: Kyrie, Gloria, Sanctus, O salutaris hostia und Agnus Dei. Dieses zu Herzen gehende Kleinod der Kirchenmusik wurde von „Da Capo“ in duftiger, eleganter Stimmung, mit Leichtigkeit, aber religiöser Grundstimmung geboten.


Den zweiten Teil des Konzerts widmete man bewusst komponierenden Frauen, die im der Tat in früheren Jahrhunderten in der Musikwelt einen schweren Stand hatten. Zunächst erklang das spätromantische „Panis angelicus“ der französischen Komponistin Mélanie Hélène Bonis, das die Eucharistie in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt und durch die Schlichtheit und Innigkeit der Melodie überzeugt. „Cantate, jubilate“ und „Exultate Deo“ sind zwei Werke der Komponistin Audrey Snyder, die Schönheit, Einfachheit und Charme widerspiegeln und vom Chor mit sauberer Intonation und transparenter Stimmführung präsentiert wurden. Ein echtes Juwel ist das Chorwerk „Dona nobis pacem“ von Mary Lynn Lightfoot, das nur diese drei Worte mit der Bitte um Frieden verwendet. Dabei werden diese Worte von den einzelnen Stimmen mit solcher Sensibilität und Wärme ineinander verwoben, dass sich der Chor ganz auf die Qualität und den Reichtum des Klangs konzentrieren kann. Das Piano ist die große Stärke des Frauenchors, aber auch der dynamische Wechsel zwischen Klangpracht und Innigkeit beweist die gute Schulung.


Von der italienischen Komponistin Anna Bon di Venezia stammt die Sonata C-Dur für Orgel mit den Sätzen „Allegro“, „Andante“ und Menuetto con Variazoni“. Als Solist zeigt Bernhard Reiß hier großes stilistisches Einfühlungsvermögen, seine Interpretationen sind wohl durchdacht und atmen dennoch Leichtigkeit und Spontaneität. Die Virtuosität wird nie Selbstzweck, denn immer stehen der Ausdruck und die stilistische Ausrichtung des Werkes im Vordergrund. So erhält jeder der drei Sätze den ihm eigenen Charakter. Alles ist im Fluss, drängend, sich entfaltend im „Allegro“, bedächtig, innehaltend im „Andante“ und fast tänzerisch in den ganz unterschiedlichen Variation des „Menuetts“. Jazzharmonien auf der Orgel brachte Bernhard Reiß zum Klingen bei „Swing low“ der australischen Komponistin Rosalie Bonighton. Dieses afroamerikanische, geistliche Lied dient als Grundlage für ein improvisiertes Spiel, bei dem die bekannte Melodie immer wieder durchscheint.


Gospelgesang muss aus dem Herzen klingen“, diese Regel macht sich „Da Capo“ im dritten Teil zu eigen und singt sich damit in die Herzen der Zuhörer. „Gospel“ heißt ja übersetzt „Frohe Botschaft“, und hier demonstriert das Ensemble, wie vielfältig diese Musik klingen kann, mal bittend, mal traurig, melancholisch, mal freudig bewegt. Und der Funke springt schnell auf die Besucher über. Der Chor bringt etwas rüber von einnehmender Leichtigkeit und der musikalischen Lebensfreude dieser Musik. Im Gepäck hat „Da Capo“ einige Gospels, die in ihrer Abfolge geschickt aneinandergereiht sind, beginnend mit dem bittenden Song „Lord, I want zu be a Christian“, der zur Nachfolge Christi aufruft. „Go down, Moses“ singt mit fetziger Melodie und heißem Rhythmus von der Sehnsucht nach Freiheit, während das Lied „Heaven is a wonderful place“ die Hoffnung auf einen Platz im Himmel ausdrückt. Die drei Gospels, mit Herz und Stimmkraft vorgetragen, sind aber weit mehr als eine froh machende Botschaft. Sie sind ein leidenschaftliches Bekenntnis zum Glauben, aber auch zum Singen selbst.


Die passenden, besinnlichen Zwischentexte sprach Gemeindereferentin Bettina Hartnagel. In den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellte sie die davidschen Psalmen, die „himmlische Melodien in der Welt erklingen lassen.“ Mit dem „Irischen Segenswunsch“ verabschiedete sich „Da Capo“ von den Konzertbesuchern, um abschließend noch gemeinsam das „Nehmt Abschied“ anzustimmen. Der Erlös des Benefizkonzerts kommt der „Nothilfe Ukraine“ zugute.


(Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rudi Kramer)



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